Der
Ursprung der über 25 Millionen zählenden Bevölkerung
liegt in Europa, Afrika und dem ursprünglichen Venezuela mit
den indianischen Ureinwohnern.
Nur ein
kleiner Teil ist aber weiss, schwarz oder rein indianisch geblieben.
Über die Jahrhunderte vermischten sich die Menschen untereinander
und bilden die heutige Mehrheit der Volkes. Sowohl
geografisch als auch kulturell lässt sich Venezuela in Regionen
einteilen - die Küste, das Flachland (Llanos), die Anden und
der Regenwald.
Obwohl
in allen Regionen eine reiche Erfahrung in der Herstellung von traditionellen
Kunstgegenständen aller Art besteht, ist die herausragenste,
kulturelle Eigenschaft sicherlich die Musik.
Indianische
Klänge im Landesinneren, an den Küsten afrikanischer Rhytmus
und in den Anden stark von spanischen Einwandern geprägte Töne.
Eigene
Stile von Calypso, Merengue und der beliebte llanera machen die
venezuelanische Musik weit über die Landesgrenze hinaus bekannt.
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Buchmesse
Venezuela
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Demonstrationen
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Indios
Venezuela
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Musik:
Desorden Publico
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Film:
Secuestro Express
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Miss
Venezuela
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Die römisch-katholische
Kirche ist bei Weitem am meisten verbreitet in Venezuela und wurde,
bis zu einem bestimmten Grad, von den meisten Ureinwohnern angenommen.
Protestanten haben auch ihren Platz und finden bei früheren
Anhängern der katholischen Kirche Anklang. Im Nordwesten gibt
es unter dem Namen Kult von María Lionza eine einmalig pantheistische
Sekte, in der Glaubensbekenntnisse der Eingeborenen aus der Zeit
vor den Spaniern, afrikanischer Spiritualismus und christliche religiöse
Praktiken vereint werden.
Fast alle Venezolaner
sprechen Spanisch, obwohl vor allem im Osten und Süden auch
25 Eingeborenensprachen existieren (doch auch die meisten Eingeborenen
sprechen Spanisch). Englisch wird zu Geschäftszwecken, in Touristengebieten
und in vielen Städten gesprochen.
Darstellende
Künste und Kunsthandwerk gibt es Überall in Venezuela.
Die Musik des Landes ist zwar international nicht sonderlich beliebt,
doch sie ist eine eklektische und eingängige Mischung aus europäischen,
afrikanischen und Eingeborenenrhythmen. Das Theater erfreut sich
immer größerer Beliebtheit, und besonders bei der jüngeren
Generation gibt es eine aktive literarische Szene.
Die Filmszene
in Venezuela hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt und
findet auch international Anerkennung. In Merida und in Caracas
finden jedes Jahr tolle Filmfestivals statt.
Miss Venezuela
ist in Venezuela nicht nur ein Schönheitswettbewerb, sondern
eine der wichtigsten Veranstaltungen im Lande. Die hohe Bewertung
des Wettbewerbes liegt sicher damit zusammen, das die venezolaner
sehr stolz auf ihre hübschen Frauen. Ausserdem haben Frauen
aus Venezuela immer sehr gut abgeschnitten bei den Miss Universum
Wahlen.
Venezolanische
Snacks und Gerichte (mit der Bezeichnung comida criolla oder kreolisches
Essen) bestehen hauptsÄchlich aus arepas und cachapas (Maismehlbratlinge
und Eierkuchen), Hühnchen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Suppen
und Eintöpfen. Reisende sollten nach Restaurants Ausschau halten,
in denen menú del día serviert wird, ein sehr preiswertes
TagesmenÜ, das aus einer Suppe und einem Hauptgericht besteht.
Lokale SpezialitÄten sind empanadas (frittierte Maismehlteigtaschen
mit Füllungen aus Hackfleisch, Käse, Bohnen oder Babyhai)
und pabellón criollo (Nationalgericht Venezuelas aus Rinderhack,
Reis, schwarzen Bohnen, Käse und gebratenen Kochbananen). Nudeln,
Pizza, frischer Fisch, chinesisches Essen und Hamburger gibt es
Überall und man kann immer mehr auch Falafel, Salat und Sushi
finden. Man sollte sich auf keinen Fall die frisch gepressten Säfte,
eiskalten Biere und starken Kaffees entgehen lassen!
Über die Grenzen
Venezuelas bekannt ist das Netzwerk der venezolanischen Kinder- und
Jugendorchester (Fundación del Estado para el Sistema de Orquesta
Juvenil e Infantil de Venezuela - FESNOJIV), eine wegweisenden Einrichtung,
die man in Venezuela nur als El Sistema bezeichnet. Es ist das Lebenswerk
des Visionärs José Antonio Abreu, der Mitte der 1970er
Jahre die musikalische Erziehung mit dem Ziel begann, Kindern aus
sozial schwachen Familien durch die Musik Würde, Selbstvertrauen
und ein Leben jenseits von Gewalt und Drogen zu bieten. In den über
dreißig Jahren seit seiner Gründung entstand ein Netzwerk,
das nicht nur für weit über 250.000 Kindern sinnstiftend
wirkt, sondern mit der Sinfónica Nacional de la Juventud Venezolana
Simón Bolívar auch ein mittlerweile weltbekanntes Orchester
hervorgebracht hat.
Deutschland ist mit einem Goethe-Institut in Caracas vertreten. Dort
besteht auch ein Informationsbüro des DAAD. Mit dem "Colegio
Humboldt" fördert die Bundesregierung eine deutsch-venezolanische
Begegnungsschule, an der das deutsche Abitur abgelegt werden kann.
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